Mittwoch, 26. Oktober 2011

Stecker rein - kein Sound im Ohr

Heute durfte ich meinen ersten echten Bug von Ubuntu im Zusammenspiel mit meiner Hardware (Lenovo R61) erleben: Wenn man Kopfhörer einsteckt hört man darauf nichts - egal, welche Lautstärke eingestellt ist. Entfernt man diese, kommt der Ton wieder normal aus den Lautsprechern.

Aber wie sagt man so schön: "Irgendwann ist immer das erste Mal" (und direkt 2,- Euro ins Phrasenschwein)

Ein Blick auf Launchpad verrät, dass ich nicht der einzige mit dem Problem bin (siehe Bug 868915, 830641 und 829843) sowie das der Bug nicht Lenovo-spezifisch ist. Im Bugreport 830641 wird empfohlen, ein neues Paket aus "ubuntu-audio-dev" zu installieren. Bringt aber (bei mir) genau gar nichts. Also habe ich das Paket direkt wieder deinstalliert.

Als gutes Mitglied der Community und genervt vom Bug beschließe ich darauf hin, auch einen Bugreport zu erstellen. Das geht - was mir bis dahin auch so nicht bewusst war - mit dem Terminalbefehl "ubuntu-bug audio" für Audioprobleme. Darauf hin startet apport, sammelt interaktiv Infos und startet Launchpad im Browser. Der Bugtracker in Launchpad hat mich dann freundlich darauf hingewiesen, dass es das Problem schon gäbe (Bug 876020) und ob mein Problem nicht das gleiche ist. Ist es auch.

Glücklicherweise wird dort auch die Lösung präsentiert, die auch ganz einfach umzusetzen ist: in der Datei /etc/modprobe.d/alsa-base.conf ist nur die folgende Zeile hinzuzufügen:

options snd-hda-intel model=generic

Danach neu booten und es funktioniert. Tight.

Außerdem ist der Sound jetzt, sowohl für Lautsprecher als auch Kopfhörer, in deutlich feineren Abstufungen einstellbar. Vorher (also ohne die Zeile in der Datei) war das ein wenig "holprig" und tendenziell zu leise, selbst bei einer Einstellung von 100% Lautstärke.

Samstag, 22. Oktober 2011

Upgrade auf Oneiric mit Umweg

Heute habe ich meinen privaten Laptop (Lenovo R61) auf Oneiric gehoben. Nachdem eine Neuinstallation auf dem anderen Laptop problemlos war lief es diesmal nicht ganz rund.

In diesem Fall sollte eine bestehende Natty-Installation via Dist-Upgrade auf Oneiric aktualisiert werde. Der Weg der Wahl war die Kommandozeile (wenn jetzt jemand fragt: "Warum Kommandozeile und nicht Aktualisierungsverwaltung?" lautet die Antwort "Weil ich a) gleichzeitig was für's Wiki von ubuntuusers.de testen wollte und b) theoretisch am Ende des gleiche raus kommt".)

Nun gut, alles vorbereitet und dann auf der Kommandozeile sudo do-release-upgrade aufgerufen - und los geht's. Aufgrund einer schmalbrüstigen DSL-Anbindung (dafür liegt das Dorf wo ich wohne aber landschaftlich sehr schön ;-) ) dauert der Download von rund 870 MB für das Upgrade ca. 2,5 Stunden. Nachdem dieser fertig ist wird alles entpackt mit der eigentlichen Installation der Pakete begonnen. Da das bekanntlich alles automatisch läuft sitzt ich auch nicht die ganze Zeit vor dem Rechner.

Irgendwann will ich aber mal den Status prüfen - der der Bildschirm bleibt dunkel. Der Computer macht zwar irgendwas, zu erkennen an der sporadisch blinkenden HD-Lampe und dem ebenfalls blinkenden WLAN-Symbol, aber regieren tut er nicht. Auch der Wechsel auf einen anderen Terminal ist nicht möglich. Nach ein wenig hin und her drücke ich schließlich den Power-Knopf. Da die bestehende Installation an sich nichts wichtiges enthält und alle Daten auf einer separaten Home-Partition sind, welche zusätzlich gebackupt ist, habe ich da auch kein größeres Problem mit.

Der Neustart funktioniert sogar, also wurde wohl bisher weder das GRUB2 Bootmenü neu geschrieben noch der neue Kernel installiert. Der Bootvorgang ist aber extrem langsam, was wahrscheinlich dem Mix aus alten und neuen Libs / Programmen geschuldet ist und bis zum Login-Bildschirm kommt ich auch nicht. Also muss der nächste Neustart her.

Diesmal wähle ich den "Recovery Modus", der auch ohne Probleme fix bis zum Shell-Prompt bootet. Die das Upgrade "nur noch" zu Ende geführt werden muss gebe ich dpkg --configure -a und es rennt weiter. Diesmal auch ohne Probleme und bis zum Schluss. Der folgende Neustart läuft durch und bringt mich zum neuen Login-Manager. Login ist kein Problem, Unity startet, alles da, alles drin. Glück gehabt? Vielleicht.

Woran es jetzt letztendlich lag, dass der erste Upgrade-Vorgang hängen geblieben ist - keine Ahnung. Ich vermute, dass entweder ein Neustart des X-Servers nicht funktioniert hat oder das Ausblenden des Bildschirms nach 5 min zwecks Energieeinsparung Probleme macht. Sicherheitshalber werde ich das wohl beim nächsten Mal zumindest für das Dist-Upgrade deaktivieren, so dass der Bildschirm immer da ist.

Noch eine kleine Anmerkung zum Upgrade: Zumindest bei mir wurden der alten Login-Manger gdm nicht automatisch entfernt. Ein apt-get purge gdm hat das nachträglich erledigt und keinerlei Probleme verursacht.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Ubuntu Oneiric 11.10 - der erste Kontakt

Heute morgen habe ich mir die aktuelle Ubuntu Version "Oneiric Ocelot" auf eine freie Partition auf meinem Arbeitslaptop installiert. Produktiv ist da Lucid drauf, Oneiric "nur aus Spaß". Das Update auf meinem privaten Laptop kommt vielleicht später.

Jetzt habe ich Oneiric ca. 1h genutzt, im folgenden der "First contact report".

Installation

Der erste Überraschung hatte ich bei der Installation: Ubuntu erkennt die Webcam des Lenovo T410 out of the box und bietet dann an, zusätzlich zu den einzugebenden Nutzerinformationen für den Login ein Foto zu schießen. Nettes Gimmick. Ok, nicht wirklich wichtig, aber trotzdem nett. Ansonsten hat sich beim Installer nicht viel geändert.

Die Installation ist dann so durchgelaufen und der Neustart wird eingefordert. Dummerweise hatte ich vergessen anzugeben, dass Oneiric den vorhanden Bootloader nicht überschreiben soll (oder es wurde nicht gefragt?) - egal, jetzt ist halt GRUB 2 drauf. Beim Booten kam dann nach dem GRUB2 Menü eine Fehlermeldung, dass ein "Sparse File" nicht stimmt (oder so ähnlich). Keine Ahnung, was das heißt. Da das System aber trotzdem ohne Probleme korrekt bootet, kann ich mich da auch später drum kümmern...

Softwarecenter

Da ich bei der Installation auch vergessen hatte, dass System auf Deutsch umzustellen, ist jetzt erst Mal alles komplett auf Englisch. No problem, aber auf Dauer ist Deutsch schon schöner. Daher nutzte ich nach dem Login direkt die Gelegenheit und öffne das Softwarecenter, welches neben der Kommandozeile mit apt-get die einzige Möglichkeit ist, Software nach der Standardinstallation zu installieren. Synaptic ist mit Oneiric nicht mehr auf der Platte, aptitude so wie so nicht mehr. Da ich das Softwarecenter vorher nicht genutzt habe also noch ein neues Erlebnis. Wenn das mal nicht in einer Reizüberflutung endet...

Erstes Fazit Softwarecenter: Ist ok. Relativ intuitiv zu bedienen. Wobei der Fokus wohl eher auf der Installation von Programmen liegt, weniger auf der von Libs. Letzteres geht zwar natürlich auch, aber es ist nach meinem Empfinden darauf ausgelegt, Programme für den Einsatzfall XYZ zu finden. Na ja, ist ja auch kein Wunder, wenn Canonical darüber auch Software verkaufen will. Jedenfalls sieht es im Moment aber so aus, dass ich Synaptic nicht nachinstallieren werden.

Unity & Optik

Kommen wir mal zum eigentlichen Punkt: Unity. Die große Spannung bei Oneiric war / ist ja: Was macht Canonical aus Unity? Probleme hatte ich auch mit Unity unter Natty keine (letztendlich ist die Desktop-Oberfläche auch nur Mittel zum Zweck ;-) ), aber ich muss sagen: Mit Oneiric sind einige Dinge besser bzw. runder. Augenfällige, riesige Änderungen gibt es in meinen Augen keine, vielmehr werden  viele Dinge, welche mit Unity unter Ubuntu 11.04 begonnen wurden, konsequent weiter geführt. Somit ist vieles "runder", "schöner" etc. Wobei ich jetzt hier noch nicht mal eine spezielle Sache herausheben kann (und will), sondern vielmehr finde, dass der Gesamteindruck stimmiger ist. Zumindest für mich.

Was schon praktisch ist, ist dass man zwischen den offenen Anwendungen per Tastenkombination ALT+TAB wechseln kann. Wobei: Wenn ich mich nicht völlige irre konnten das die frühen Windowsversion auch, bei der aktuellen weiß ich es nicht.

Sonstiges

Ansonsten habe ich bis jetzt nichts augenfällig Neues bemerkt. Oder doch: Nautilus sieht etwas anders aus. Habe ich aber noch nicht aktiv genutzt, daher kann ich hier nichts dazu sagen. Natürlich sind die vorinstallierten Programme aktualisiert, Details sind z.B. im Wiki von ubuntusers.de zu finden.

Fazit

Nun gut, für ein echtes Fazit ist es viel zu früh, aber ein Zwischenstand geht: Oneiric ist solide nutzbar, no drawbacks found yet. Jedenfalls werde ich meinen privaten Laptop auch bei nächster Gelegenheit auf Oneiric upgraden. Spricht nichts gegen.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Face to Face "Laugh now, laugh later" - Rezension

"Laugh now, laugh later" ist der erste Release von Face to Face seit 9 Jahren, erschienen im Mai 2011. Gut, die Band gab es davor auch ein paar Jahre nicht mehr.

Für alle, die Face to Face nicht kennen: Es ist eine Punkrock-Band aus Kalifornien. Spielen, typisch für West-Coast Punk, eher entspannt und sind dazu noch ein wenig poppig. Also kein wildes "Geschrabbel", sondern eher das Easy-Listening des Punkrocks.

Das vorletzte Album, "How to ruin everything" von 2002 gefällt mir bis heute sehr gut. Schön zu hören, positive Grundstimmung und trotzdem punkig. "Laugh now, laugh later" kann schon ziemlich gut daran anschließen, ist aber nach meinem Geschmack nicht ganz so gut. Vielleicht 90% Zielerreichnung oder so - was ja auch schon was ist.

Die ersten beiden Stücken gehen zwar ab, danach wird es aber stellenweise etwas ruhiger. Aber es ist immer punkrockig, Balladen oder so findet man nicht. Nun gut, die Zeit bleibt nicht stehen und musikalisch muss es ja auch weitergehen. Die Gesamtspielzeit beträgt 35 Minuten, was für diese Genre durchaus normal ist.

Anspieltipps von meiner Seiten sind die Tracks 1,2 und 9. Die ersten beiden gehen wie gesagt relativ straight nach vorne, letzterer ist sehr feiner Pop-Punk.

"Laugh now, laugh later" ist auf jeden Fall ein gutes, poppiges Punkrockalbum. Wer Face to Face von früher her mag braucht auch dieses Album. Wer sonst auf diese Musikrichtung steht sollte mal reinhören.

Feueralarm

Ich habe schon in oft in Hotels in diversen Ländern dieser Erde geschlafen. Letzte Nacht gab es aber ein Novum: Feueralarm! Zu nachtschlafender Zeit, nämlich um ziemlich genau 3 Uhr morgens.

Wer so was nicht kennt: Die Notbeleuchtung geht im Zimmer an und es kommt ein penetranter, recht lauter Piepston in regelmäßigen Intervallen. Also schnell ein paar Sachen geschnappt (Geld, Handy, Pass) und ein paar Dinge angezogen (Schuhe, Hose, Shirt) und ab nach draußen. Wie sich das gehört mit Ruhe und nicht in Panik.

Das ganze ging so wie so sehr ruhig ab - alle sind gegangen, kein Geschrei, kein Gerenne. Sehr gut.

Beim Rausgehen war aber schon was klar, dass es nicht brennt, sondern "nur" im Sprinklersystem irgendwo Überdruck ist, wohl bedingt durch den Stromausfall, welchen es am Abend vorher gab.

Na ja, nach 2 min kam die Polizei, nach ca. 5-6 min der Löschzug des AHFD (Arlington Heights Fire Department). Zwei Leute mit Atemschutz und einer ziemlich großem, martialischen Axt rein ins Hotel. Nach einer weiteren Minute stand fest, dass es wirklich nicht brennt.

Die Feuerwehr hat trotzdem das Hotel einmal gecheckt und irgendwas am Sprinklersystem gemacht. Nach ca. 25 min konnten wir dann auch wieder ins Zimmer.

Auch wenn's ein Fehlalarm war - danach habe ich nicht mehr sooo tief geschlafen. Aber immerhin war es Fehlalarm - besser als ein echtes Feuer.

Im folgenden nach ein paar "Impressionen". Leider ist die Bildqualität nicht so gut, weil mit Handy und nachts fotografiert...

Feuerwehrwagen des AHFD

2. Feuerwehrwagen des AHFD

Sonntag, 9. Oktober 2011

Warum ich Shotwell mag...

Wie vielleicht bekannt ist nutzte ich privat zu 99% Ubuntu, und dort am liebsten das Ubuntu ootb. Also auch die Standardprogramme.

In Bezug auf die Software zur Fotoverwaltung gab es unter Ubuntu des öfteren Änderungen. Am Anfang war gThumb an Bord, dann kam F-Spot und dann Shotwell, welches letztendlich mit Ubuntu 10.10 zum Standard wurde.

gThumb fand ich ok (und habe ich bis Maverick auch genutzt), F-Spot ging bei mir gar nicht. Zum einen fand ich die Bedienung schlecht, zum anderen - und viel schlimmer - ist F-Spot bei mir immer mal wieder abgestürzt. Das geht ja gar nicht!

Shotwell hingegen mag ich. Es bietet eine GUI, die genau das hergibt, was ich brauche und zu dem noch übersichtlich ist. Die Sortierung nach Aufnahmedatum und Tags ist echt praktisch.

Weiterhin finde ich die Funktion zur Autokorrektur super, weil sie für ca. 90% der zu korrigierenden Fotos ein gutes Ergebnis liefert. Und wenn's nicht passt: die manuellen Korrekturmöglichkeiten sind auch gut und auch für "Amateure" im Bereich der Bildkorrektur brauchbar (und ungefährlich - alles kann zurück gesetzt werden).

Sehr schön gelöst finde ich auch die Exportfunktion, mit der man ganz einfach Bilder beim Exportieren konvertieren und verkleinern kann. Und zu guter Letzt wird recht aktiv an Shotwell entwickelt.

Fazit: Weiter so! Ich mag Shotwell.

Samstag, 8. Oktober 2011

Evile "Fifth Serpant's Teeth" - Rezension

Nach dem mir die erste CD von Evile sehr gut gefallen hat, habe ich mir auch den neuesten Release, erschienen Ende September 2011, namens "Five Serpent's Teeth" zu gelegt.

Und - gefällt mir nicht! Während "Enter the Grave" noch sehr schöner Trash Metal im Stile von Slayer und der frühen Metallica war, ist "Five Serpent's Teeth" viel Heavy Metal und sehr wenig Trash. Besonders der Gesang hat sich geändert, die Intonierung ist ziemlich nah am ganz klassischen Metal. Mal ehrlich: wenn ich so was hören wollte, dann nehme ich ein CD von Iron Maiden oder Manowar...

Musikalisch ist auch nicht mehr viel von Slayer übrig, dafür klingt es ein bisschen mehr nach Metallica, so aus der "...and justice for all" Zeit.

Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Der Release ist nicht schlecht im Sinne von grottenschlecht. Nur trifft er a) überhaupt nicht meinen Geschmack und b) hat er meine Erwartungshaltung in Bezug auf "Enter the Grave" nicht erfüllt.

Also lieber vorher mal intensiv in "Five Serpent's Teeth" reinhören, bevor der Kauf getätigt wird.