Sonntag, 16. Oktober 2011

Ubuntu Oneiric 11.10 - der erste Kontakt

Heute morgen habe ich mir die aktuelle Ubuntu Version "Oneiric Ocelot" auf eine freie Partition auf meinem Arbeitslaptop installiert. Produktiv ist da Lucid drauf, Oneiric "nur aus Spaß". Das Update auf meinem privaten Laptop kommt vielleicht später.

Jetzt habe ich Oneiric ca. 1h genutzt, im folgenden der "First contact report".

Installation

Der erste Überraschung hatte ich bei der Installation: Ubuntu erkennt die Webcam des Lenovo T410 out of the box und bietet dann an, zusätzlich zu den einzugebenden Nutzerinformationen für den Login ein Foto zu schießen. Nettes Gimmick. Ok, nicht wirklich wichtig, aber trotzdem nett. Ansonsten hat sich beim Installer nicht viel geändert.

Die Installation ist dann so durchgelaufen und der Neustart wird eingefordert. Dummerweise hatte ich vergessen anzugeben, dass Oneiric den vorhanden Bootloader nicht überschreiben soll (oder es wurde nicht gefragt?) - egal, jetzt ist halt GRUB 2 drauf. Beim Booten kam dann nach dem GRUB2 Menü eine Fehlermeldung, dass ein "Sparse File" nicht stimmt (oder so ähnlich). Keine Ahnung, was das heißt. Da das System aber trotzdem ohne Probleme korrekt bootet, kann ich mich da auch später drum kümmern...

Softwarecenter

Da ich bei der Installation auch vergessen hatte, dass System auf Deutsch umzustellen, ist jetzt erst Mal alles komplett auf Englisch. No problem, aber auf Dauer ist Deutsch schon schöner. Daher nutzte ich nach dem Login direkt die Gelegenheit und öffne das Softwarecenter, welches neben der Kommandozeile mit apt-get die einzige Möglichkeit ist, Software nach der Standardinstallation zu installieren. Synaptic ist mit Oneiric nicht mehr auf der Platte, aptitude so wie so nicht mehr. Da ich das Softwarecenter vorher nicht genutzt habe also noch ein neues Erlebnis. Wenn das mal nicht in einer Reizüberflutung endet...

Erstes Fazit Softwarecenter: Ist ok. Relativ intuitiv zu bedienen. Wobei der Fokus wohl eher auf der Installation von Programmen liegt, weniger auf der von Libs. Letzteres geht zwar natürlich auch, aber es ist nach meinem Empfinden darauf ausgelegt, Programme für den Einsatzfall XYZ zu finden. Na ja, ist ja auch kein Wunder, wenn Canonical darüber auch Software verkaufen will. Jedenfalls sieht es im Moment aber so aus, dass ich Synaptic nicht nachinstallieren werden.

Unity & Optik

Kommen wir mal zum eigentlichen Punkt: Unity. Die große Spannung bei Oneiric war / ist ja: Was macht Canonical aus Unity? Probleme hatte ich auch mit Unity unter Natty keine (letztendlich ist die Desktop-Oberfläche auch nur Mittel zum Zweck ;-) ), aber ich muss sagen: Mit Oneiric sind einige Dinge besser bzw. runder. Augenfällige, riesige Änderungen gibt es in meinen Augen keine, vielmehr werden  viele Dinge, welche mit Unity unter Ubuntu 11.04 begonnen wurden, konsequent weiter geführt. Somit ist vieles "runder", "schöner" etc. Wobei ich jetzt hier noch nicht mal eine spezielle Sache herausheben kann (und will), sondern vielmehr finde, dass der Gesamteindruck stimmiger ist. Zumindest für mich.

Was schon praktisch ist, ist dass man zwischen den offenen Anwendungen per Tastenkombination ALT+TAB wechseln kann. Wobei: Wenn ich mich nicht völlige irre konnten das die frühen Windowsversion auch, bei der aktuellen weiß ich es nicht.

Sonstiges

Ansonsten habe ich bis jetzt nichts augenfällig Neues bemerkt. Oder doch: Nautilus sieht etwas anders aus. Habe ich aber noch nicht aktiv genutzt, daher kann ich hier nichts dazu sagen. Natürlich sind die vorinstallierten Programme aktualisiert, Details sind z.B. im Wiki von ubuntusers.de zu finden.

Fazit

Nun gut, für ein echtes Fazit ist es viel zu früh, aber ein Zwischenstand geht: Oneiric ist solide nutzbar, no drawbacks found yet. Jedenfalls werde ich meinen privaten Laptop auch bei nächster Gelegenheit auf Oneiric upgraden. Spricht nichts gegen.

5 Kommentare:

  1. Mir geht es ähnlich; seit irgeneiner Alpha-Version dabei mit einem nicht produktiv genutztem System: Unity ist (noch) nicht meine Oberfläche. Doch jetzt wirkt sie rund und die Sache wird ernst. ... Ubuntu installiert seit mehreren Versionen Grub zwangsweise. Ich helfe mir, weil ich mein vorhandenes Grub erhalten will, damit, dass ich das neue Grub auf die Partition schreiben lasse, auf die ich installiere. Dann herunterfahren, der unveränderte alte Grub kommt, ich starte dasjenige System, mit dem ich den alten Grub installiert habe, aktualisiere ihn, fahre wiederum herunter, starte das neu installierte Betriebssystem und deinstalliere dort Grub. Grund für die Umstände: habe mehrere BS auf einem physikalischen Rechner und will das produktive sicher erhalten. Bostaurus.

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  2. Auf dem Firmenlaptop ist primär Lucid drauf, weil ich darauf auch Programmiere und der Server, auf dem die Programme später laufen (sollen *g* ), auch unter Lucid läuft.
    Privat nutze ich zumeist die neuste, stabile Version ohne Probleme. Wobei ich außer Browser, Chatprogramm und Fotoverwaltung kaum Software brauche.

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  3. Du erinnerst dich richtig, spätestens seit Windows 3.0 (1990!) -aber wahrscheinlich sogar schon früher-, ist die Tastenkombination ALT+TAB standardmäßig der Wechsler zwischen den offenen Anwendungen. Warum du das jetzt bei Ubuntu 11.10 heraushebst verstehe ich aber nicht. Dieser Standard wurde von GNOME und KDE (und wahrscheinlich auch den anderen Desktops, welche ich nicht kenne) seit den Anfängen übernommen. Wenn du in deinem 10.04 ALT+TAB drückst müsstest du auch zwischen offenen Anwendungen wechseln können - wenn nicht hast du es mit einem Bug zu tun.

    Gruß

    Patrick

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  4. Stimmt! Danke für den Hinweis - wußte ich nicht. :-)
    Das mit dem ALT+TAB hatte ich irgendwo gelesen und da kam es so rüber, als wäre es was tolltes neues. Gut, für Unity ist es das auch, sonst ist es - wie du ja richtig zeigst - ein alter Hut...

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  5. Leider funktioniert Unity bei mir überhaupt nicht zufriedenstellend. Hatte neulich erst auf 11.04 aktualisiert und finde das Konzept eigentlich ganz interessant. Doch hier hatte ich ein paar kleine Bugs, die mich auf den schnellen Umstieg auf 11.10 bewegten. Hier erscheint der Launcher nur sporadisch, wenn Apps im Fullscreen sind und Tray-Icons lassen sich auch nur hin und wieder anklicken. Somit ist das System für mich nicht nutzbar und ich musste (mit meinem Backup) auf 11.04 downgraden :/

    Bug reports hierzu existieren bereits - doch wie so oft wird sich hier nicht allzu schnell etwas tun. Werde nun entweder mit den kleinen Bugs unter 11.04 leben und später auf die nächste LTS gehen, oder wieder zurück zu meinem stabilen 10.10 gehen. Schade eigentlich.

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